Gestern Mittag demonstrierten 200 Menschen vor dem tunesischen Konsulat in Friesdorf.

Bei dieser Demonstration ging es um Aufklärung, um Wahrheit. Vor allem aber ging es um den Staat. Es ging darum, Geschehnisse frei schildern zu können, dass staatliche Propaganda nicht bedenkenlos übernommen wird. Es ging um Verhältnismäßigkeit, darum, dass der Kampf gegen den (vermeintlichen) Terrorismus alles dominiert, Bürgerrechte und das Recht auf körperliche Unversehrtheit zu einem zweitklassigen Dasein verdammt. “Hätten Ahlem keinen deutschen Pass gehabt, niemand hätte sich darum gekümmert”.

Jetzt wird darüber gesprochen, zumindest in Deutschland. Es gibt diplomatische Aufmerksamkeit. Auch wenn die deutschen Behörden eher wenig ausrichten werden können, so bleibt doch ein Auge auf Tunesien gerichtet. Auch hätte heute ein Anfang gemacht werden können, wäre etwa der Konsul herausgetreten und hätte sich entschuldigt. Doch er verpasste die Chance. Ein Staat fällt nicht auf die Knie.

Es bleibt spannend, wie viel die Angehörigen vor Ort und in Deutschland ändern können. Die deutschen Behörden haben noch offenbar noch keinen Kontakt aufgehoben.
Aber vielleicht ändert sich durch den Vorfall etwas in Tunesien.

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