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Immer wieder Festspielhaus
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Unkenrufe sind einfach. Aber angesichts dessen, was sich derzeit bei den Bonner Ratsparteien abspielt, kann man einfach nicht anders als auf leerem Felde zu brüllen.

Das sind die Fakten, schreibt der GA:

  • Wegen der Beethovenhalle darf der Bau nur 23 Meter hoch werden, nur einen Saal für tausende Menschen haben. EIn Nutzungskonzept gibt es noch nicht.
  • Bisher stehen 36,1 Millionen zur Verfügung,  der Bau kostet weniger als 100 Millionen.
  • Einen Entwurf und Wettbewerb gibt es noch nicht
  • Die Bauvorbereitung kostet die klamme Stadt, die sich nicht mal ein Planschbecken im Römerbad leisten will und eine Haushaltssperre hat, rund 10 bis 12 Millionen Euro. So waren die Planungen für den Rheinauenstandort.
  • Der Bauantrag soll April 2015 gestellt werden, Spatenstich ist 2016.
  • 2019 soll das Ding einigermaßen betriebsbereit sein.
  • Eine Bauherrengesellschaft wird gegründet, vermutlich mit Post, Beethoventalergesellschaft und den Festspielhausfreunden.

Zusammenfassend: Das Geld ist noch nicht da, es gibt noch keinen Entwurf, der ist aber deutlich kleiner als die alten beiden (und vermutlich auch deutlich weniger architektisch wegweisend), die klamme Stadt muss Millionen aufbringen, aber schon 2015 soll es einen Bauantrag geben, mit vier Jahren Bauzeit?

Ein sehr mutiges Programm… Zwar ist es machbar: Das Dortmunder Konzerthaus wurde in drei Jahren errichtet, wovon eineinhalb für den Abriss alter Gebäude benötigt wurden. Allerdings war damals schon bekannt, wie das neue Haus aufgesetzt wird, es gingen langjährige Planungen voraus.

In Bonn wird man alles gleichzeitig machen, hat noch nicht einmal ein Betriebskonzept für ein kleineres Haus. Man folgt nur dem Wunsch, es zu errichten, dafür lässt man viele Bedenken linkgs liegen. Von der Elbphilharmonie in Hamburg möchte man gar nicht reden.

Die Entscheidung zum Haus kommt zu spät, die Zeitspanne ist zu kurz. Das Projekt wird zu 90 Prozent entweder eingestellt, bevor man baut, weil Geld fehlt. Oder es wird überhastet umgesetzt, frei nach dem Motto: Augen zu und durch, und vielleicht gegen die Wand.

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