#rant
Jedes Mal, wenn ich von den Rentenplänen der #Groko höre, bekomme ich das große Kotzen. Dafür steht GroKo ja offensichtlich. Während meines Politologiestudiums hieß es mal als Binsenweisheit, dass die Große Koalitionen nur nötig seien, wenn tiefgreifende Umbauten notwendig sind. Wie damals in den 60ern.
Schon die GroKo II war eher ein Wahlperiodetotschinden, wie es bei Merkel-Regierungen so üblich ist. Eine verhunzte Föderalismusreform und Geld dafür, sein Auto zum Schrottplatz zu bringen – das war es so ziemlich. Gut, der Empfang von Tendzin_Gyatsho sorgte für Aufsehen. Kabinet Merkel I funktionierte – irgendwie.

Jetzt wäre es an der Zeit, endlich, endlich, das Thema Renten anzugehen. Die überwältigende Mehrheit im Parlament könnte Merkel für einen Umbau des gesamten Rentensystems nutzen. Geld in der Kasse wäre auch da. Vielleicht wäre es, angesichts des demografischen Wandels, an der Zeit dafür…
Ach, was rede ich. Das letzte Mal, dass der demografische Wandel eine Rolle spielte, war vermutlich unter Kanzler G. Schröder. Heute gibt es die Rente ab 63, die Mütterrente und mehr. Kostenpunkt: 60 Millarden Euro bis 2020. Bis 2018 wären die Überschüsse aufgebraucht, steigen die Beiträge. Aber dann regiert ja wieder ein anderes Kabinett…

Die Dummen – das sind wir. Wir, die noch eher jungen Leute und die Kinder, die vermutlich statt einer Rente Hartz IV bekommen. Wir, die privat Vorsorgen müssen, trotz immer steigender Arbeitnehmerbeiträge.

Es ist nicht, dass ich es den Rentnern nicht gönnen würde, keine Frage. Aber wie kann es sein, dass man, statt auf das Wohl des Landes, auf das Wohl aller Bürger, auch der zukünftigen, schaut, stumpfe Klientelpolitik betreibt? Die Rente mit 67 war ein erster Schritt, angesichts gestiegener Lebenserwartung. Jetzt wird diese wieder Rückgängig gemacht. Denn 45 Beitragsjahre hat jeder, der mit 20 anfing zu arbeiten. Die Rente mit 61 ist somit in greifbare Nähe gerückt. Die wird dann bis oft ins dreistellige Alter bezahlt.

“Kinder kriegen die Leute immer, meinte Adenauer bei Einführung der Rente. Auch das bewahrheitete sich nicht.

Jetzt steht die Jugend da, und betrachtet das Ergebnis: Eine Kanzlerin Merkel und eine SPD, die, um die nächste Wahl zu gewinnen, immer älter werdende Rentner weiter begünstigt und junge Arbeitnehmer in die Altersarmut stürzt. Eine Regierung Merkel III, die sich einem wirklichen, fairen Umbau, der keinem Wehtun würde, verweigert. Und die darauf hofft, dass die nächste Regierung, womöglich in wieder in einer wirtschaftlichen Krisenzeit, das Rentenproblem löst.

Was bleibt? Vier Jahre Dauerschlaf. Gute Nacht. Ich feiere das groKo #/rant

GroKo Renten