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Bürger, auf die Straßen?
Sebastian Eckert comment 0 Comments

Es ist das Ergebnis eines jahrzehntelangen, kollektiven Versagens von Stadtverwaltung und Stadtrat. Bonn ist pleite, eine Haushaltssperre verhindert noch Schlimmeres. Sagenhafte 1,5 Millarden hatte sich Stadt und Politik über die Jahre gepumpt, hinzu kommen rund 513 Millionen an Kassenkrediten, sprich, Disposchulden. Ingesamt summiert sich dies auf rund 5200 Euro pro Bürger, fasst der EXPRESS zusammen.

Rund 100 Millionen Euro sollen im nächsten Doppelhaushalt fehlen, eine unglaubliche Summe, davon 2013 alleine 51,8 Millionen. Doch an sparen, daran scheint man in der Vergangenheit nicht gedacht zu haben, noch denkt man in Zukunft daran. Vor Jahren blendete man die Bürger mit dem schildbürgeresken Mitmachsparprogramm “Bonn packt’s an”, dass vermutlich mehr Kosten produziert als gespart hat. Damals sollen laut Medienberichten 301 887 Euro angefallen sein.

Statt endlich zu sparen, sollen nun die Bürger blechen: Mit einer Bürgerabgabe ab 2015, sollen sie “ihre” 5200 nach und nach abtragen. Mindestens 44 Euro pro Jahr, maximal 264 Euro soll eine Familie dafür jährlich zahlen. Vielleicht wäre es aber an der Zeit, doch endlich den Rotstift zu schwingen. Ein paar Bäder schließen, das spart schon einige Millionen. Tut weh, ist unpopulär, aber dafür hat man ja Politiker gewählt. Und bitte ohne teure Bürgerbeteiligung, die dann auch nicht inhaltlich weiter bringt.

Ein paar Auslandsreisen sparen. Warum ein Bürgermeister vier Tage mit Entourage nach China fliegen muss, wenn man nicht genug Geld für Kita-Essen hat, ist unbegreiflich. Warum man bei jährlichen Gesamtausgaben von rund einer Millarde Euro nicht fünf  Prozent einsparen kann, ist nur ein Zeichen von Unwillen.

Gestalten statt verwalten. Vielleicht gehen reagieren die Bürger jetzt endlich, wenn es auch an ihren Geldbeutel direkt geht.

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