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Bogida: Marsch ohne Zuschauer
Sebastian Eckert comment One Comment

Morgen zieht Bogida zum zweiten Mal durch die Innenstadt, diesmal vom Markt aus. Damit der Zug dieses Mal möglich wird, werden fast tausend Polizeikräfte im Einsatz sein. Sie werden die fünf bis sechs Straßen freihalten müssen. Die Wege werden sie freiräumen, solange es zumutbar ist.

Wenn vier Dutzend Gegendemonstranten auf dem Weg sitzen, ist das möglich. Bei Tausend wäre das natürlich unverhältnismäßig. Aber deshalb wird schon ab dem Nachmittag das Aufmarschgebiet abgeriegelt.

Bogida, das zeigt sich mit jeder Aktion, wird von Rechten organisiert und geführt, die Redner sind allesamt nationalistisch angehaucht, huldigen einem “Heiligen Deutschland”, dass alleine den “guten Deutschen” gehört.

Das einzige Problem: Bei einigen Gegendemonstranten fehlt eine gewisse Gelassenheit, eine Unverkrampftheit. Wenn die Antifa brüllt “Wir sind die Mauer, das Volk muss weg” ernten sie von den tausenden Normalbürgern nur Kopfschütteln.

Denn das eigentliche Volk, das steht auf der anderen Seite der Absperrung. Es sind Angehörige aller demokratischer Parteien, Organisationen, Kirchen. Die UN-Stadt Bonn, sie hat eine pluralistische Gesellschaft, mit allen Höhen und Tiefen. 3000 Bonner waren gekommen, dieses Mal dürften es bis zu 5000 werden.

Man muss damit leben, dass andere Menschen auch für die dümmsten Dinge demonstrieren dürfen, auch vor Weihnachten, und das natürlich auch ohne Gefahr für Leib und Leben. Doch sie sollten auch hören, dass ihre Meinung kaum Widerhall finden wird.

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