Bonn – Einmal im Jahr berichten Bonner Medien über den desaströsen Zustand des Bonner Stadtarchivs. Die Wände sind nicht nur so rissig, das Asbest austritt, nein, es regnet buchstäblich hinein: Die Decken sind undicht, Regen- und Schmelzwasser dringt durch das Parkdeck in Bonns Gedächtnis.
Jedes Jahr, wohlgemerkt, ist dieser Sachverhalt in den Medien. Seit Jahren schon. Eine Lösung ist in den nächsten fünf Jahren nicht abzusehen, denn die nach langem hin- und her präferierte Lösung, die Pestalozzi-Schule, ist vorerst vom Tisch: Sie ist Flüchtlingen vorbehalten.
Die beste Lösung wäre einst gewesen, das Stadtarchiv irgendwie ins Haus der Bildung zu integrieren. Das ist nicht passiert. Jetzt wird man auf einen Neubau oder Sanierung des Stadthauses warten müssen. Das wird angesichts der klammen Kassen und scheinbar wichtigerer, unbezahlbarer Baustellen (Oper, Beethovenhalle, Stadthalle Godesberg) so schnell nicht passieren.
Und so regnet es weiter hinein ins Stadtarchiv. Vielleicht sollten sich die Bonner angesichts dessen überlegen, ihren Bestand, mit dem sie so lieblos umgehen, nach Köln auszulagern. Dort entsteht ja gerade ein Neubau, der die nächsten Jahrzehnte überdauern sollte.
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