Bonn – 145 Millionen Euro für die Sanierung Oper und Beethovenhalle – mindestens. Für die Sanierung zweier Bestandsbauten. Mit Geld, das kaum durch Rücklagen gedeckt ist. 145 Millionen Euro, dass wäre eine Neuverschuldung in Höhe von etwa 10 Prozent der Gesamtschuldensumme (1,663 Milliarden Euro) und fast genau der Summe, die bereits für die beiden nächsten Jahre als Neuverschuldung geplant ist (150 Millionen im Doppelhaushalt 2017/2018).
Und diese Summe ist noch nicht einmal fest. Wie Beethovenhallen-Sanierungskritiker Stephan Eisel nicht müde wird zu betonen, steigen die Schätzungen für die altehrwürdige Multifunktionshalle am Rheinufer monatlich um 1 Million Euro. Bei der Oper gibt es noch gar keine belastbaren Zahlen.
So bleibt tatsächlich die Frage, ob man nicht, statt beide Hallen zu sanieren, gleich entweder einen integrierten Neubau am Rheinufer, neben der Beethovenhalle, wagen sollte, und das Operngrundstück vermarkten. Oder die Oper zu schließen.
Eine Sanierung beider Anlagen durch städtische Hand wäre jedenfalls finanzpolitisches Seppuku. Und der Bevölkerung angesichts der Debatte um Schwimmbäder, deren Sanierungskosten von ein deutlich weniger man sich nicht leisten könne, nur folgerichtig.
Besonders zynisch mag es wirken, dass man noch vor einigen Jahren den kleinen Theatern in Bonn den Geldhahn zudrehte. Als es um ein paar Hunderttausend Euro im Jahr ging.
Eine Schließung der Oper würde da langfristig, wie bereits durch die wegfallenden Hallenbäder, deutlich mehr Kosten sparen und helfen, den Haushalt ins Lot zu bringen. Dass Bonn sich die Sanierung des maroden Opernhauses nicht leisten kann, steht außer Frage. Nach der Sommerpause entscheidet sich, ob eine Mehrheit Stadtrat bereit ist, Stellung zu einer Schließung zu beziehen.
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