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Bonn: Jamaika spart bei Süchtigen und sozial Schwachen.
Sebastian Eckert comment One Comment

Bonn – 690 000 Euro will die Stadt bei Süchtigen einsparen. Die Ratsmehrheit aus CDU, FDP und GRÜNEN stimmte zwar bereits 2015 dafür. Jetzt aber wird der Beschluss gültig, und auf die Bonner Suchthilfe der Caritas und Diakonie und des Vereins für Gefährdetenhilfe kommen ungemütliche Zeiten zu.

Tenor: Es können einfach weniger Süchtige betreut werden. Die Organisationen kümmern sich dabei nicht nur um klassische Süchtige, sondern um alle Facetten, etwa auch Internet-Abhängige. 350 Wochenstunden sind es bei den kirchlichen Trägern.

Beim VfG stirbt die stationäre Krisenintervention mit medizinischer Versorgung nach 25 Jahren, berichtet der General-Anzeiger. Zehn Leute arbeiten dort, Kündigungen drohen.

Es ist nur einer von verschiedenen Aspekten, die aktuell die Politik der Ratsmehrheit prägen. Sparbemühungen hin oder her: Dass man noch immer keine 30 Prozent Quote von Sozialwohnungen bei Neubauten hat, ist nur ein Beispiel. Sogar im teuren München gibt es eine solche Quote.

Aktuell wird für das Gelände, wo einst das Festspielhaus geplant war, das einst ein Studentenwohnheim und jetzt eine Flüchtlingseinrichtung ist, überlegt, ein Hotel zu schaffen. In einem Viertel, in dem der Mietpreis schon jetzt im Steigen begriffen ist und schon mal bei rund 12,00 Euro / m² liegt.

Rund 3000 m² ist das Grundstück, das Flurstück rund 6700 m² groß. 1,2 Millionen Euro hat die Stadt bezahlt, um es vom Studentenwerk zurückzubekommen. Bei einem Verkauf wäre vielleicht das doppelte herauszuholen, der Bodenrichtwert liegt aktuell aktuell bei rund 600 Euro.

Ob wirklich ein Hotel darauf entsteht, ist noch nicht entschieden. Aber man kann sich sicher sein, dass es weder Sozialwohnungen werden, noch etwas, was der Stadtentwicklung oder dem Stadtsäckel sonderlich dienen wird.

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