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VR-Brillen: Wie die deutsche Zeitungs- und Medienbranche die nächste Revolution verschläft?
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Gerade hat die größte Bonner Nachrichtenseite, der Generalanzeiger Bonn, seine Seite generalüberholt. Sie ist jetzt zwar übersichtlicher, allerdings weiterhin technisch veraltet. Wie viele andere Webportale, deren Inhalt News sind, scheint man von den Entwicklungen im Bereich Responsivität nichts gehört zu haben. Stattdessen werden Versionen weiterhin auf Browser, System und Auflösung angepasst, wie seit dem Jahr 1998. Das freut die Webdesigner und IT-ler im Hintergrund, ist aber für Nutzer eine Qual.

“Wir unterstützen den Firefox mobile auf Android noch nicht”, heißt es dann vom Support. Man arbeite aber daran. Nutzt doch Chrome, oder Internet Explorer. Anstatt eine Seite zu bauen, die sich beim Verschieben einfach anpasst, wie es jedes Content Management System mit dem richtigen Template inzwischen bietet. Auch wenn dann eben vielleicht Werbeflächen flöten gehen.

Warum Responsivität die Zukunft ist? Weil sich die Abspielgeräte und ihre Bildschirme und Technik weiter differenzieren werden. Sie werden 3D, und tragbar.

Das Beispiel der Responsivität steht symptomatisch für das Problem deutscher Medienmacher, und ist eng vernetzt mit dem nächsten Trend. Denn den haben die Verlage noch gar nicht auf dem Schirm: Wie können wir Nachrichten, Reportagen und tagesaktuelle Berichterstattung für Virtual Reality Brillen machen?

Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden diese höchstwahrscheinlich in jedem zweiten Haushalt Einzug erhalten haben. Die Leute werden darauf Fernseh schauen, sich unterhalten, alles machen, wofür sie jetzt noch medial zum Tablet greifen.

Doch wie kann man die epaper-Ausgaben aufbereiten für 3D? Welche Zusatzinhalte, etwa Videoreportagen vor Ort, kann man bieten? Wie muss ich meine Reporter dafür ausstatten, damit diese keine Mehrbelastung haben?

Denn anders als beim Smartphone-Video, welches ein gehöriger Mehraufwand ist (Szenen filmen, Ö-Töne anfertigen, die Daten kompliziert irgendwohin laden, schneiden) muss dies anders funktionieren. Dafür ist eine Infrastruktur nötig und eine Vernetzung der Aufnahmegeräte.

Fünf Jahre hat die Newsbranche jetzt Zeit, etwas auszutüfteln. Wenn Sie nicht wieder ins Hintertreffen gelangen will, und danach jahrelang darüber weint, wie es bei den digitalen Inhalten  und dem Internet der Fall war.

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