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Grundrauschen und Terrorgefahr
Sebastian Eckert comment One Comment

Ohne näher auf München eingehen zu wollen: Es ist wieder übererhöhte Terrorgefahr in Deutschland. Konkrete Informationen habe es diesmal gegeben. Fünf bis sieben Islamisten aus Syrien und dem Irak, deren Namen aber in keiner Datenbank auftauchen, sollen in ein Hotel eingecheckt haben, um zwei Bahnhöfe an Silvester in Schutt und Asche zu legen.  Möglicherweise hielten sie sich aber auch gar nicht in München auf. Der französische Geheimdienst jedenfalls habe gewarnt, und der BND habe dann eine Quelle im Irak persönlich befragt.

Egal ob diesmal was dran war oder nicht: Frappierend daran ist, was die Welt über Terrorgefahr schreibt.

Vor etwa eineinhalb Jahren soll die Gefahr europaweit spürbar angestiegen sein. So heißt es jedenfalls in Sicherheitskreisen. Das sogenannte Grundrauschen hat seither deutlich zugenommen. Hinter dem sperrigen Wort verbergen sich etwa überwachte Gespräche zwischen Islamisten über mögliche Gewalttaten.

Sprich: Es gibt eine Flut an Daten, offenbar durch eine großflächigere Überwachung, die zu einem erhöhten Grundrauschen führen. Und Grundrauschen effizient zu filtern ist keine einfache Aufgabe. Das führt eben zu vermehrt nervösen Geheimdiensten, zu einer nervösen Polizei, die reagieren muss, weil sie Angst hat, Fehler vorgeworfen zu bekommen. Und ab stumpfenden Bürgern, die mit nervösen Sicherheitsbehörden kämpfen müssen.

Und die Gefahr der false positive, eine hohe Fehlerrate ist das Ergebnis. Die Welt:

Je länger die Ermittler den jeweiligen Hinweisen nachgegangen sind, desto diffuser wurde die Bedrohungslage. In München gab es keine Treffer, nachdem die übermittelten Namen der Verdächtigen mit Datenbanken von Bund und Ländern abgeglichen wurden. Es bleibt somit unklar, ob diese Personen tatsächlich existieren. Ähnliches in Hannover. Auch Wochen nach der Warnung in der Landeshauptstadt heißt es aus Sicherheitskreisen, dass sich der Verdacht nicht erhärtet hat.

Vielleicht haben sich auch irgendwelche Leute am Telefon ein Späßchen erlaubt. Oder es gibt sie wirklich: Die Horden aus fünf bis zwölf Terroristen, die mit Bomben beladen alle vier Wochen zwischen den Bahnhöfen von Großstädte München, Braunschweig, Hannover und Bremen hin und her fahren, und jedesmal, wenn die Polizei dann reagiert und in den Alltag der Menschen eingreift, freudestrahelnd abdrehen, weil Ziel erreicht.

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