Über Datenhäppchen
Vor zwei Wochen kam ich das erste Mal in den Genuss von „Datenhäppchen“; etwas, das bei O2 seit der letzten Vertragsverlängerung offenbar im Kleingedruckten des Vertrags steht, den ich wegen telefonischer Schalte nie gesehen habe.
Datenhäppchen, die gibt es, wenn man sein Surfvolumen von 1,5 Gb verbraten hat. Dass 1,5 Gb heute noch als ausreichend gilt, darüber kann man sowieso nur den Kopf schütteln. Hat man jedenfalls sein Datenvolumen versurft, greift die sogenannte Datenautomatik. Dreimal gibt es für 2 Euro je 100 Mb, also 300 Mb für sechs Euro, und zwar ungefragt. Dreimal passierte mir das, aus Gründen hatte ich nicht die Muße, mir die Finger wund zu telefonieren.
Überraschend übrigens, dass ich nach der zweiten Verlängerung eine andere SMS bekam: Dort teilte mir o2 mit, ich hätte erst 80 Prozent meines Datenvolumens verbraucht. Ja was denn nun? Ist es verbraucht, oder erst zu 80 Prozent verbraucht, was immerhin weitere 300 MB gewesen wären, für die ich ja gerade sechs Euro automatisch gelöhnt habe…
80 Prozent, 100 Prozent, 120 Prozent… Wie viel ich genau verbraucht habe, weiß ich nicht. Würde es fair zugehen, könnte man eine angemessene Datenmenge zu einem fairen Preis anbieten. Diese Datenhäppchen sind in etwa so, als ob die Tankstelle sagt: „Dein Tank ist leer. Du bekommst jetzt automatisch jeden Liter einzeln als Sprithäppchen für fünf Euro verkauft. Ansonsten musst du stehen bleiben.
Übrigens: Vor der Umstellung kam eine SMS, mit dem man einmalig 500 MB für fünf Euro anbot. Aktuell konnte man 250 MB für 4 Euro erwerben. Soviel zur Teuerung (Siehe Foto oben, dazu im Vergleich eine SMS vom Februar).
Und vor der Umstellung wurde auch nicht auf 32 kbps gedrosselt, sondern nur auf 64 kbps. Denn das heißt im Klartext: Man kann wegen rascher auftretender Timeouts so gut wie gar nicht mehr vernünftig surfen. Als Business-Kunde fühlt man sich da doch regelrecht verarscht.
Statt günstiger, werden aktuelle Datentarife teurer. Es gibt weniger für mehr Geld, und wenn das Inklusivvolumen verbraucht ist, wird es richtig teuer. Bei solch einem Vorgehen kann man nur auf die Politik hoffen. Und zwar auf die europäische, damit endlich Roaming abgeschafft wird. Nur dann kann ein vernünftiger Wettbewerb stattfinden, wenn Kunden merken, wie günstig mobil telefonieren im Ausland etwa ist.
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