In Bonn tropft das Wasser auf die Bahnsteige des Hauptbahnhofs, ist der Untergrund in beklagenswertem Zustand, liegt in Spuckweite der Treff der Drogenszene. Gleichzeitig diskutiert man im Stadtrat über Millionenbauten. Wenngleich die Kommune kein Geld hat für die Sanierung ihrer Schwimmbäder, oder ihrer Beethovenhalle, will man zur Förderung der Kultur ein neues Festspielhaus errichten.
In Den Haag steht ein öffentliches Klavier im Bahnhof. Und das wird fleißig benutzt:
Jeden Tag stehen dort Menschen, um einfach nur zu spielen. Das zu zeigen, was sie mal als Kind gelernt haben, was sie können, oder um einfach nur zum Spaß etwas zu klimpern.
Kultur tiefer in eine Stadt zu integrieren ist nicht schwer, kostet nicht viel Geld. Es kostet nur etwas Kreativität. Den Rest machen die Menschen. Und erfreuen den Rest, lassen sie einhalten, zuhören, genießen. Innerhalb von rund zwei Stunden legten 12 Menschen ihre Finger an die Flügeltasten.
München hatte sowas auch schon mal. Die hat GEMA dann 5000€ gefordert:
http://www.heise.de/tp/news/Die-GEMA-und-das-Augenmass-2005409.html
Manchmal ritualisieren sich Regelungen, bis der eigentliche Zweck nicht mehr ersichtlich ist. Dann sollte man eigentliche über Reformen nachdenken-