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Es sollte mehr von oben verordnet werden (I)
Sebastian Eckert comment 0 Comments

Jan Fleischhauer hat auf SPON heute bereits über den Verbotsstaat geschrieben. Dass auf Bügeleisen jetzt drauf steht, man solle nicht am Körper bügeln.

Dabei geht das tatsächlich, wenn man vorsichtig genug, der Stoff dick und das Bügeleisen nicht zu heiß ist. Habe ich jahrelang gemacht, bis ich mir tierisch den Hals verbrannt habe. Eine dicke, zehn Zentimeter lange Brandblase gab es als Andenken, über Wochen.  Dennoch habe ich erst einmal so weiter gebügelt.

Dass das Bügeleisen heiß ist und man sich verbrennen kann, wusste ich. Eine schwachsinnige Warnung hätte da auch nicht geholfen.

Alle meckern über den Verbotsstaat. Aber im Kern ist eigentlich jeder dafür. Ziemlich genau einen Tag vorher gab es eine offenbar repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der dpa gegeben. 60 Prozent fühlen sich demnach von dem frühen Weihnachtsgebäck in Geschäften genervt. Seit dem 1. September wird es seit Jahren schon verkauft.

Es kommt noch besser: Knapp die Hälfte haben keine Lust mehr auf Weihnachten, wenn sie das erste Mal Lebkuchen sehen.

Und: Sie fordern ein Gesetz, dass klar regelt ab wann der unmündige Bürger dann endlich Weihnachten kaufen kann. Wann das ist, darüber sind sich zwar nicht ganz einig. 1. November, 15. November, 1. Dezember. Jedenfalls kürzer vor Weihnachten.

Natürlich könnte man auch einfach nichts weihnachtliches kaufen, wenn es einen nicht danach mundet. Vielleicht wäre es auch richtig, ganzjährig Dominosteine anzubieten, oder Lebkuchen.  Ich musste neulich meinen Vorrat in Nürnberg auffrischen, weil man mir in Bonn keine im August verkaufen wollte.

Aber wir sollten uns das lieber vorschreiben lassen. Ich hätte gerne auch ein Gesetz, dass besinnliche Weihnachtsstimmung verordnet. Ich kann es nicht ab, dass die ganzen Bürger im Winter immer so miesepetrig und besserwisserisch sind.

Da wäre ein Gesetz echt mal angebracht.

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