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Lovepicking
Sebastian Eckert comment 0 Comments

Eigentlich wollte ich etwas über die NSA und die CDU schreiben, aber das interessiert sowieso niemanden in Deutschland, schaut man jedenfalls die Wahlprognosen an. Danach wollte ich etwas über Giftgas und Syrien und die USA und Deutschland schreiben, aber es würde ja sowieso nichts ändern. Klar, vor elf Jahren reichte schon der Verdacht auf Giftgas aus, um den Irak in ein Trümmerfeld zu verwandeln, aber heute müssen Staaten schon mehr machen, als ihre Bürger in Leichensackinhalt zu verwandeln, damit sich die Weltmeinung bewegt und eklatante Menschenrechtsverletzungen verhindert. “Niemals wieder” verkommt wie bereits 1994 (Rwanda) und 1995 (Srebrenica), nicht zu vergessen Darfur, um eine unvollständige Liste anzubringen, zu einer hohlen Phrase.

Nun, darüber zu schreiben lohnt wirklich nicht. Und es ist auch nicht das, was die Menschen am Meisten bewegt. Deshalb schreibe ich über die Liebesschlösser-Debatte, die seit rund 8 Monaten vor sich hin köchelt. Da öffnet eine Künstlerin wahllos aufgehängte, “vergessene”, und verwandelt diese in Kunst, in dem sie sie neu ordnet. Begleitet wurde diese Sache von einem großen Medienecho und einem Sturm der Entrüstung aus dem Netz und sozialen Netzwerk.

Manchmal kann man nur weinen, wenn so etwas als das dringenste Problem darstellt, und die Lovepicking Geschichte ist nur symbolisch für die nächste unwichtige Sau gemeint, die durch die Medien getrieben wird…

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