Bonn. Die Fußgängerampel der Gottfried-Claren-Straße am Konrad-Adenauer-Platz ist seit einigen Wochen gesperrt. Doch will man in einer Linie 62 rechts abbiegen, hat sich nur wenig verbessert. Es profitieren besonders die Autofahrer. Ein Beispiel für den Stand der Verkehrswende in der Leadcity Bonn.
Wer vor einigen Wochen noch mit der Bahn über die Kennedybrücke fuhr, kannte den Hürdenlauf nur zu gut: Drei Ampeln an zwei Kreuzgungen musste man überwinden, bis die Bahnen der Linie 66 und 62 ihren Haltepunkt ansteuern durften.
Die Überlegung damals: Nimmt man eine der Ampeln aus dem Spiel, rollt der Verkehr besser.
Abgeschaltet wurde die Ampel für die schwächsten Verkehrsteilnehmer: Die Fußgänger. Sie müssen jetzt einen Umweg von 60 Metern in Kauf nehmen. Das beschleunigte zwar den Verkehr aller anderen ein wenig.
Aber die Bahnen müssen weiterhin an den Kreuzungen halten, während der Autoverkehr an ihnen vorbeirollt. Etwa bei der Linie 62, die rechts in die Friedrich-Breuer-Straße abbiegen muss. Oder die Linie 66, während der Verkehr aus der Friedrich-Breuer-Straße abbiegt. Und die Fußgänger schimpfen über die Umwege, die jetzt hinzukommen.
Beispiele aus anderen Städten gibt es genug, die den ÖPNV wirklich bevorzugen. Mit einer eigenen “Grünen Welle” nur für Busse und Bahnen etwa, die damit ihren Fahrplan minutengenau einhalten könnten. Solche Vorrangschaltungen, gesteuert über die ÖPNV-Zugführer und Busfahrer selbst, gibt es in vielen anderen Städten.
Damit müssen keine Ampeln abgeschaltet werden. Benachteiligt wird dadurch der Autoverkehr, nicht etwa Fußgänger. Es wäre ein Schritt zur echten Verkehrswende.
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