Es ist schon fast peinlich, was derzeit in der Debatte um einen Bushalt in Bonn für Fernbuslinien passiert. Derzeit werden die Karten für ein deutschlandweites Busnetz verteilt: Wer schnell und praktisch ist, bekommt viele Anbieter. Doch Bonn tritt auf der Stelle.
Wie auf den beiden anderen Bonner Großbauprojekten: Der Südüberbauung, auf der ein Investor seit Jahren “in den Startlöchern” steht, aber es Probleme mit dem Geld zu geben scheint, und das Viktoriakarree, wo zwar viel geplant ist, die Uni bereits Bedarf angemeldet hat, irgendwas Großes entstehen soll, doch nichts passiert.
Während die Bonner bei der Südüberbauung bereits jegliche Hoffnung aufgegeben haben, dass dort in absehbarer Zeit das Bonner Loch zugekippt und der hässliche Plastikklotz endlich verschwindet, scheint die Lage beim Viktoriakarree ähnlich aussichtslos: Stillstand in Bonn. Zwar soll es Gesamtentwürfe für ein neues Verkehrskonzept geben, doch umgesetzt wird es kaum werden. Bonn selbst ist nicht bereit dazu, nach dem WCCB Desaster Geld in die Hand zu nehmen.
Da niemand weiß, was passieren soll und wann, müssen die Fernbusse fern der Innenstadt halten. Irgendwo anders halten, am Besten in Ramersdorf, weit weg von der Innenstadt, damit Bonn wenig attraktiv für Fernreisende bleibt: Steigt man aus dem Zug, ist es hässlich, steigt man aus dem Bus aus, ist nichts außer parkenden Autos zu sehen. Der bestehende, “geheime” Busbahnhof unter der Züricher Versicherung am Alten Friedhof, steht nicht zur Debatte.
Und an der Rabinstraße, dort, wo heute die Busse halten? Da soll ein Parkhaus hingestellt werden, mit zwei Büroetagen – und ohne Busbahnhof. Damit wird nicht nur eine Chance vertan, die Bonner Innenstadt zu erweitern, die Thomas-Mann-Straße aufzuwerten.
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