Bonn – Es ist die logische Konsequenz nach dem Scheitern des Festspielhauses. Die Beethovenhalle muss saniert werden. Das wird teuer. Ob nun 50 oder 70 Millionen Euro veranschlagt sind, ist dabei nur nebensächlich. Die Sanierung einer seit über zehn Jahren dem Verfall preisgegeben Halle, an der nur notdürftig Flickschusterei ohne Erneuerung betrieben wurde, dürfte noch weitaus teurer werden. Mit etwas Glück reichen da 100 Millionen am Ende aus…
Vielleicht merken die Ratsmitglieder erst jetzt die Konsequenz, die im ursprünglichen Fehlansatz der Festspielhaus / Beethovenhallendebatte lag. Hätte man das Festspielhaus anstelle der maroden Halle gesetzt, wäre die überleere Stadtkasse geschont worden.
Doch man wollte den Bau eben erhalten. Jetzt bleibt nur: Augen zu und durch. Die Entkernung und Erneuerung der Haustechnik, der maroden Gemäuer im Keller, die Sanierung des Dachs – all das muss jetzt eben sein. Öffentlich gebaut, mit erwartbaren Kostensteigerungen.
Wenn man ehrlich sein wollte, müsste man jetzt auch gleich weiterplanen. Die Standortdebatte für die Bonner Kulturlandschaft ist beendet, Zentrum der klassischen Musik und der Veranstaltungen wird die Beethovenhalle sein. Warum nicht weiterdenken, die Integration des Pantheons fördern. Eine Erweiterung der Bauten für Zukünftiges. Die Einbeziehung des Nachbargrundstücks, dort, wo das Festspielhaus hin sollte. Günstiger wird es sowieso nicht.
Eine Förderung durch Großsponsoren, etwa Grießls und Eisels Bürger für Beethoven, ist dabei zurecht nicht zu rechnen. Sie wollten ein modernes Haus, das nach außen strahlt. Keine akkustisch in die Jahre gekommene Halle aus den 50ern, die teuer aufgemöbelt wird. Und ja, was damals akkustisch ausreichte, mag heutige nicht mehr genügen. Wir hören ja auch keine soundverzerrende Musikkassetten mehr und gucken auf schwarzweiß-Röhren Fernsehen.
Die einzige Alternative wäre ein Abriss und aus für die klassische Musiklandschaft in Bonn (günstig!) und/oder ein möglicherweise kompletter Neubau (vermutlich auch nicht teurer als die Sanierung). Aber das ist nicht zu erwarten.
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